Umbau eines Militärgebäudes in eine Andachtshalle, Hemer

Ein ehemals für ABC-Übungen genutztes Gebäude wurde für die Landesgartenschau 2010 als ökumenischer Andachtsraum umgenutzt. Die innenräumliche Situation wurde vollständig entkernt und durch sorgfältig platzierte Öffnungen in den Außenwänden bereichert. Der Altarstandort wurde durch ein zusätzliches Lichtband im Dach akzentuiert. Die große, ehemals für den Eintransport der Anlagentechnik angelegte Toröffnung wurde aufbereitet und in das Konzept übernommen, um die Geste einer einladenden Haltung der Kirche zu stärken und bei größeren Veranstaltungen eine flexible Nutzungsart gewährleisten zu können.

Das Thema der Landesgartenschau 2010 „Zauber der Verwandlung“ war im Vorfeld Anlass für die Entwicklung eines umfangreicheren Konzeptes gewesen, dessen Grundgedanke es war, den Transformationsprozess am und im Gebäude wie folgt erfahrbar zu machen: Die bestehende Fassade erhält eine zweite Haut aus vorgehängtem Edelstahlgewebe, die Klettergewächsen als Rankhilfe dient und anschließend der Natur überlassen wird. Das ehemals zum Training von Verteidigungszwecken genutzte Gebäude wird so – für den Besucher erfahrbar – Stück für Stück in seiner Wirkung und in seiner Nutzung verändert. Über die Fläche einer vorhandenen raumhohen Verglasung kann der Prozess auch vom Innenraum aus wahrgenommen werden. Verstärkt werden innenräumliche Bezüge durch sorgfältig platzierte Öffnungen, die auch als Einschnitte in der Berankung übernommen werden.

 

 

 

Jahr: 2012
Kategorie: Allgemein
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